City-Tunnel Leipzig

Aktuell steht mir kaum noch Zeit für meine Exkursionen auf Deutschlands Schienennetz zur Verfügung. Aber der City-Tunnel in Leipzig stand auf meiner Liste, seit ich die ersten Löcher in der Leipziger Innenstadt und das verschobene Portal des Bayerischen Bahnhofs fotografiert hatte. Jetzt ließ sich dieses "Fotoprojekt" mit nur minimalem Zeitverlust in eine Anreise nach Jena integrieren. Der Plan war, über Halle nicht direkt nach Jena durch zu fahren, sondern mit der S-Bahn nach Leipzig Bayerischer Bahn und sich von dort aus Station für Station zum Hauptbahnhof Leipzig zurückzubewegen. Abschließend dann mit nur geringem Verzug von Leipzig Hbf weiter nach Jena. Hat auch genau so geklappt.

Nach der Ankunft in Halle erfolgte eine kurze Orientierung am Fahrplan, die ergab, dass die nächste S-Bahn in Richtung Leipzig auf der vom Flughafen aus betrachtet südlichen Route, also über Schkeuditz, fahren würde. Also hinein in die S3 und mal nicht zum Flughafen gefahren.

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Wenn noch Zweifel über den weiteren Verlauf der Strecke bestanden hätten, gäbe es hier an der kleinen Ablage im Abteil noch mal die Chance, sich zu informieren.
Nach dem Ausstieg am Bayerischen Bahnhof habe ich mein Transportmittel gleich noch einmal porträtiert. Das konnte ich mir bei einem dermaßen leeren Bahnsteig wirklich nicht verkneifen.

Wir sehen wieder (1)442 214_714.

 

Ich bin dann vor meiner Tunneltour auch schnell noch einmal an die Oberfläche geklettert und habe mich davon überzeugt, dass das Portal (rechts im Hintergrund) nun wirklich wieder an der richtigen Stelle steht (HaHaHa).
Für den Weg zurück zum Bahnsteig habe ich mir dann den Aufzug gegönnt, wobei sich mir die Frage stellte, ob diese bunten Rohre nur gestalterische Elemente sind, oder ob man die Versorgungsleitungen des benachbarten Wohngebietes effektvoll verkleidet und so in das Konzept des Bahnhofes einbezogen hat.

Im Folgenden habe ich dann in den Unterwegsbahnhöfen immer nach den gleichen Prinzipien fotografiert. Zuerst gab es immer eine Aufnahme für meine inzwischen ziemlich große Stationsschildersammlung. Danach folgten einige Bilder, die den Bahnhof in seiner Wirkung zeigen sollen (hier jeweils nur mit einem Exemplar vertreten) und den Abschluss bildete fast immer die Aufnahme des Zuges, mit dem ich die nächste Station erreichen wollte. Nur zum Schluss, im Hauptbahnhof, war es der nach meiner Ankunft erste Zug, der in die Gegenrichtung fuhr.

Direkt um das Stationsschild herum zeigt sich auch immer schon die Art der Wandgestaltung der einzelnen Stationen. Bei diesen Varianten ist es wahrscheinlich schon nach ein oder zwei Fahrten möglich, den Bahnhof an der Wandgestaltung zu erkennen.

Starten wir die Rückfahrt in Richtung Hauptbahnhof also mit der ersten Tunnelstation, dem Bayerischen Bahnhof.
Trotz des an den Enden des Bahnsteigs einfallenden natürlichen Tageslichts macht der Bahnhof auf Grund seiner geringen Höhe einen relativ dunklen Eindruck, was mir auch unmissverständlich von meiner Kamera mitgeteilt wurde. Es war dennoch möglich, auch ohne Einsatz des Blitzes, ein paar wackelfreie Bilder zu erzeugen.
Der Zug war etwas weiter vor gefahren als ich vermutet hatte und deshalb gab es nach dieser Aufnahme (mit Tele !) auch einen kleinen Zwischenspurt, da es nicht wirklich viele Leute zum Aus- und Einsteigen gab.

Wir sehen (1)442 128_628.

Hier sehen wir den südlichen Eingang zur Station Wilhelm-Leuschner-Platz.

Auch dieses Stationsschild konnte man so vor dem Dezember 2013 nicht fotografieren.

Hier und am Markt ist nun die Halle nahezu doppelt so hoch wie am Bayerischen und am Hauptbahnhof und die Lichtverhältnisse sind nicht nur zum Fotografieren ideal.

All die Aufnahmen dieser Tunneltour entstanden an einem schönen sonnigen Werktag von kurz vor bis kurz nach 12 Uhr mittags. Aber auf all den Bahnhöfen zeigten sich für mich erstaunlich wenige Passagiere. Für die Aufnahmen von den Bahnhöfen war es gut, aber ich hatte durch verschiedene Publikationen etwas anderes erwartet.

Hier musste ich dann wieder mal etwas schneller gehen, dann es wollte außer mir nicht nur kaum jemand einsteigen, nein, es stieg auch kaum jemand aus.

Wir sehen zum dritten Mal (1)442 128_628.

 

Wir sehen, mit dem Rathaus im Hintergrund, dass einer der beiden Eingänge zur Station Markt in früheren Zeiten der Eingang zur Untergrundmessehalle war.
Diesen Stationsnamen gab es nun bisher wirklich noch nicht.
Wieder sehen wir eine hohe und helle Halle.  Da es ein wenig Zeit bis zur Weiterfahrt gab (die berühmte 5-Minuten-Lücke kurz vor der vollen Stunde) bin ich verrückter Kerl doch einfach mal mit Rolltreppe hoch und wieder runter gefahren, um dabei einige Aufnahmen der Halle zu machen.

Da dieses Mal eine Doppeleinheit in den Bahnhof rollte, hätte ich nun wirklich nicht rennen müssen, aber ich wollte ein kurzes Gespräch mit einem weiteren fotografierenden Bahnfan nicht einfach so abwürgen und bin dann erst weitere 5 Minuten später zum Hauptbahnhof gefahren.

Wir sehen (1)442 106_606.

Schilder mit dieser Aufschrift habe ich in den letzten Jahre nun schon mehrfach fotografiert, beleuchtet und auch unbeleuchtet (natürlich einige Meter weiter oben).

Hier hatte ich eigentlich so etwas wie "  Leipzig Hbf     Tief   " erwartet, gab es aber nicht, obwohl ja noch Platz auf dem Schild wäre ...

Dafür waren hier dann doch einmal in niedriger Halle bedeutend mehr Fahrgäste zu erleben. Die Umsteigesituation am Hauptbahnhof belebt halt doch nachhaltig das Geschäft. Hier gibt es dann auch eine scheinbar dichtere Zugfolge, da durch das längere Ein- und Aussteigen die Pause zwischen Ausfahrt des einen und nachfolgender Einfahrt des nächsten Zuges zwangsläufig kürzer ist.

Wir sehen links (1)442 214_714.

Hier am Hauptbahnhof habe ich mir für den Nachschuss eine Bahn ausgesucht, die wieder in Richtung Stadtzentrum unterwegs ist.

Wir sehen (1)442 133_633.

Der Weg zurück zum Tageslicht bietet am Hauptbahnhof verschiedene Möglichkeiten die Höhendifferenz zwischen "Normal Null" und Tunnel-Level wenigstens zu erahnen. So kann man einmal in halber Höhe versuchen, die Gesamthöhe einzufangen.

Die zweite Möglichkeit bietet sich bei einem steilen Blick von ganz oben nach ganz unten. Und schon wieder sieht man auch hier recht leere Treppen.

Mein kurzer Abstecher in einen Teil der Leipziger Unterwelt ist damit beendet und wieder einmal kann ich einen Punkt meiner "to-do-list" abhaken.

 

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